Blog-Links: Wie Könige Revolutionen verhindern und falsche Facebook Freunde, Revolutionen vorgaukeln

Was schreiben die Online-Medien über das aktuelle Tagesgeschehen? Und wie denkt die Blogosphäre darüber? Blog-Links sind der schnellste Weg zu den wichtigsten Hintergrund-Infos und Kuriositäten. Heute geht es um einen König, der Facebook kaufen wollte und das Geheimnis hinter Astroturfing. Oder anders gesagt: ob der Guttenberg auch bei der Anzahl seiner Facebook Fans beschissen hat.

Was macht ein Scheich, wenn er sich und seinen Einfluss durch eine neue Technologie oder einen Fortschritt bedroht sieht? Natürlich kauft er sich seinen Gegenspieler mit einer gehörigen Portion Geld. So, oder ähnlich muss wohl ein Gerücht entstanden sein, dass einige arabische Medien sogar als echte Meldung weiter verbreiteten.

Angeblich 150 Milliarden für Facebook geboten

So berichtete der amerikanische Blog DownWires, dass der saudische König Abdullah Facebook für über 150 Milliarden US-Dollar kaufen wollte, um eine Revolution im eigenen Land zu verhindern. Was an der Meldung wirklich dran ist und wie es dazu kam, dass arabische Medien sie als echt verbreiteten lässt, sich hier, auf Telepolis nachlesen: TP: (K)ein König wollte Facebook kaufen.

Und in Deutschland scheint es, als hätte der Herr von und zu Guttenberg Facebook gekauft. Oder wie sonst kann man sich erklären, dass eine Gruppe wie: „Wir wollen den KT zurück“ über eine halbe Million Mitglieder hat, aber auf den Demos dann meist nur ein paar Dutzend Leute anwesend waren?

Ein Artikel auf jetzte.de, dem Magazin der Süddeutschen Zeitung, geht der simplen Frage nach „Wo kommen all die Guttenberg-Fans her?“ Dabei wird auch auf die Möglichkeit von Astroturfing eingegangen. Also dem Herstellen von Öffentlichkeit, indem man sich einfach einen Teil davon kauft. Bei Facebook ist das besonders einfach. Man kauft sich einfach ein paar Tausend Freunde, etwa bei usocial.net. 250.000 Fans gibt es dort schon für knapp 9000 US-Dollar.

Na, wenn das Mal der König Abdullah früher gewusst hätte

Krasses Astroturfing müsste man im Übrigen ganz einfach mittels Statistik nachweisen können. So kann man etwa ermitteln, dass 500.000 Fans bei 14.000.000 deutsche Facebook Mitglieder rund 3,5 Prozent ausmachen. Nun kann jeder seine eigene Anzahl an Freunden nehmen, diese durch die Anzahl an Mitgliedern bei „Wir wollen KT zurück“ teilen und diesen Wert mit 100 multiplizieren. Bei mir waren es 2,3 Prozent.

Was sagt mir dieser Wert? 2,3 Prozent meiner „Freunde“ besitzen wohl nicht die notwendige Intelligenz, um festzustellen, dass sie einem Betrüger auf den Leim gegangen sind. Noch schlimmer, sie lassen sich auch noch von der Bild-Zeitung vor den Karren spannen. Auf der anderen Seite ist der Wert auch wieder nicht so hoch, dass er mir Angst machen würde und immerhin liegt er unter dem Durchschnitt.

Screenshot einer Excel Tabelle mit der berechnet wird, wie hoch der Prozentwert der Guttenberg Fans in Relation zu der eignen Anzahl an Freunden ist.
Screenshot einer Excel Tabelle mit der berechnet wird, wie hoch der Prozentwert der Guttenberg Fans in Relation zu der eignen Anzahl an Freunden ist.

Im Übrigen habe ich bisher von keinem gehört bei dem dieser Wert den Durchschnitt von 3,5 Prozent erreicht oder übertroffen hätte. Erklären ließe sich das durchaus dadurch, dass man die Bewegung, etwa durch 100.000 gekaufte Fans als Ausgangsbasis angeschoben hat. Wie ist der Wert bei Dir? Die Berechnung ist ganz einfach, wie der Screenshot dieser Excel-Tabelle zeigt.

Categories: IMHO, Netzwelt
Michael

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